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Grundlagen der Geldflussrechnung

Schweizer Franken als Symbolbild für Geldfluss

Die Geldflussrechnung, auch Cashflow-Rechnung genannt, ist ein wichtiges Instrument zur Analyse der Zahlungsströme eines Unternehmens innerhalb einer bestimmten Periode. Ihr Ziel ist es, Transparenz über den Zahlungsmittelstrom eines Unternehmens herzustellen. Sie bezieht sich grundsätzlich auf vergangene Perioden. Im Rahmen des Controllings kann sie jedoch auch für Planungsrechnungen verwendet werden.

Die Cashflow-Rechnung gibt Auskunft über die Ursachen einer bestimmten finanziellen Lage und zeigt, wie diese sich im Laufe des Rechnungsjahres entwickelt. Sie zieht sowohl die Einnahmen als auch die Ausgaben in Betracht, die sich auf den Bestand an flüssigen Mitteln und kurzfristigen Geldanlagen auswirken. 

Die Cashflow-Rechnung ist flexibel und lässt sich an individuelle Anforderungen anpassen, um bestimmte Geschäftsbereiche gezielt zu untersuchen. Ein positiver Cashflow bedeutet, dass innerhalb der betrachteten Periode mehr liquide Mittel zugeflossen sind als abgeflossen. Es muss zwischen Ertrag und Aufwand, Einnahmen und Ausgaben sowie Einzahlungen und Auszahlungen unterschieden werden. Relevant sind nur die Einzahlungen und Auszahlungen als Zufluss bzw. Abfluss von liquiden Mitteln. Diese Rechnung ist ein wesentliches Werkzeug zum Erhalt von Informationen und zur Unternehmensführung. Sie liefert Daten über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Liquidität. Ausserdem dient sie als Indikator für die aktuelle Fähigkeit, den anstehenden Verpflichtungen nachzukommen. Der Aufbau der Geldflussrechnung und mögliche Interpretationsansätze werden im weiteren Verlauf des Artikels betrachtet.

Aumico bietet ein praktisches Tool zur automatisierten Erstellung der Jahresrechnung. Perfekt für Treuhänder, KMUs und Stiftungen. Aus den Positionen der Bilanz und Erfolgsrechnung, erstellt Ihnen aumico automatisiert die Geldflussrechnung nach indirekter Methode. Nachfolgend werden der Aufbau der Geldflussrechnung sowie mögliche Interpretationsansätze näher betrachtet.

 

Aufbau der Geldflussrechnung

Die Cashflow-Rechnung ist eine Gegenüberstellung der Einzahlungen und Auszahlungen einer Periode. Im Rahmen von dynamischen Liquiditätsanalysen erfolgt dabei eine zeitraumbezogene Liquiditätsbeurteilung. Das Ziel der Untersuchung liegt darin, ob ein Unternehmen jederzeit den erforderlichen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann. Cashflow-Rechnungen dienen grundsätzlich der Offenlegung von Zahlungsströmen einer bereits abgelaufenen Berichtsperiode. Sie geben Auskunft über Herkunft und Verwendung liquider Mittel während der Berichtsperiode und dokumentieren die Investitions- und Finanzierungstätigkeit. In der Geldflussrechnung wird die Veränderung des kurzfristigen Nettovermögens durch die Veränderungen des langfristigen Nettovermögens erklärt.

Eine Geldflussrechnung lässt sich grundsätzlich nach zwei verschiedenen Verfahren durchführen, nach der direkten oder indirekten Methode. Die direkte Methode besteht darin, Erträge und Ausgaben miteinander zu vergleichen und den Geldfluss als Saldo zu berechnen. Bei der indirekten Methode bildet das Ergebnis der Erfolgsrechnung die Basis für die Cashflow-Rechnung. Differenzen entstehen immer dann, wenn Aufwendungen und Erträge nicht zu Geldausgaben bzw. -einnahmen führen.

Grundsätzlich wird zwischen dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit unterschieden.

 

Geldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit

Dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sind die wesentlichen auf Erlöserzielung ausgerichteten zahlungswirksamen Tätigkeiten des Unternehmens sowie sonstige Aktivitäten, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind, zuzuordnen. Er bildet als Differenz der laufenden betrieblichen Ein- und Auszahlungen das Innenfinanzierungspotenzial einer Unternehmung ab und steht zur Verfügung für Schuldentilgung, Investitionen und Ausschüttungen oder Entnahmen der Anteilseigner. Bei der Ermittlung des Geldflusses aus laufender Geschäftstätigkeit sind sowohl die direkte wie auch die indirekte Methode zulässig. Dabei wird grundsätzlich die indirekte Methode empfohlen. Diese basiert auf dem Jahresergebnis.

 

Geldfluss aus Investitionstätigkeit

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit stammt aus Zahlungsströmen im Zusammenhang mit den Ressourcen, mit denen langfristig ertragswirksam gewirtschaftet werden soll. Der Geldfluss aus Investitionsaktivitäten zeigt Mittelbewegungen beim Erwerb und Verkauf von Gebäuden, Maschinen oder anderen Posten aus dem Anlagevermögen. Diese Investitionstätigkeit beinhaltet sowohl den Kauf und Verkauf von Vermögenswerten, immateriellen Anlagen als auch die Einnahmen in Form von Zinsen und Dividenden. Somit handelt es sich im Grunde um Bewegungen in der Liquidität, die durch die Verwaltung des Anlagevermögens verursacht werden.

 

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit

Dem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit sind in der Regel die Zahlungsströme zuzuordnen, die aus Transaktionen mit den Gesellschaftern und aus der Aufnahme oder Tilgung von Finanzschulden resultieren. Die Finanzierungstätigkeit beinhaltet die Aufnahme und Rückzahlung von eigenen oder fremden Mitteln, die Zahlung von Zinsen sowie die Auszahlung von Dividenden. Der Geldfluss aus dieser Aktivität veranschaulicht die Finanzmittelbewegungen, die durch die Aufnahme von langfristigem Fremdkapital oder die Erhöhung des Eigenkapitals entstehen.

 

Interpretation der Geldflussrechnung

Grundsätzlich soll die Cashflow-Rechnung die Share- und Stakeholder sowie das Management darüber informieren, welche Ursachen einer Veränderung des Finanzmittelfonds zugrunde liegen. Im Einzelnen werden für den Betrachtungszeitraum insbesondere erkennbar: 

  • selbst erwirtschaftete Finanzmittel (Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit)
     
  • zur Schuldentilgung und Ausschüttung verfügbaren Mittel
     
  • langfristige Investitions- und Finanzierungsvorgänge
     
  • Höhe und Ursachen der Liquiditätsveränderung
     

Die Geldflussrechnung vermittelt Informationen über die Insolvenzanfälligkeit eines Unternehmens. Zudem können Widersprüche zwischen dem Jahresüberschuss- oder fehlbetrag und den zugehörigen Zahlungsströmen aufgedeckt werden. Im Ergebnis lässt sich die Cashflow-Rechnung als liquiditätsorientierte Ist-Erfolgsrechnung interpretieren. Sie ist losgelöst von der starren Betrachtung einer Gewinn- und Verlustrechnung, welche zudem durch Abgrenzungsaspekte beeinflusst ist. Durch diese Möglichkeit lässt sich ein Unternehmen generell besser überwachen. Der Cashflow ist nicht gleichzusetzen mit dem Gewinn aus dem Jahresergebnis. Betriebswirtschaftlich werden sinnvolle Buchungen wie beispielsweise Abschreibungen und Rückstellungsdotierungen eliminiert. Damit kann der Cashflow auch nicht als Basis für eine erfolgsabhängige Vergütung herangezogen werden.

Der Cashflow ist nur dann beschränkt aussagekräftig, wenn der Wert der Finanzmittelgenerierung gewinnähnlich interpretiert wird. Im Grundgedanken soll der Cashflow jedoch nicht den Gewinn widerspiegeln. Er soll ihn vielmehr um die Liquiditätskomponente ergänzen.

 

Erfolgswirtschaftliche Geldfluss-Analysen

Als Differenz der laufenden betrieblichen Ein- und Auszahlungen bildet der Cashflow das Innenfinanzierungspotenzial einer Unternehmung ab. Das Innenfinanzierungspotenzial steht für Investitionen, Schuldentilgungen, Ausschüttungen oder Entnahmen sowie Steuerzahlungen zur Verfügung. Dabei kann der Cashflow direkt oder indirekt ermittelt werden. Im Rahmen einer direkten Ermittlung werden sämtliche betriebsnotwendigen, zahlungswirksamen Erträge und Aufwendungen verrechnet. Bei der externen Bilanzanalyse ist die indirekte Ermittlung der Regelfall. Diese geht von einer bilanziellen Erfolgsgrösse aus. 

Für externe Betrachter ergeben sich durch die Cashflow-Rechnung vielseitige Möglichkeiten. Sie bildet mitunter die Basis einer finanzwirtschaftlichen Beurteilung eines Unternehmens (Konzerns) im Hinblick auf die Herkunft und Verwendung von Finanzierungsmitteln. Durch eine Cashflow-Rechnung kann prognostiziert werden, ob ein Unternehmen fähig ist, künftig Finanzüberschüsse zu erwirtschaften, Ausschüttungen an die Eigentümer zu leisten und seine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. 

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